Die richtige Trachtenmode für´s Starkbierfest

Die starkbierzeit: ein fest voller geschichte, kultur und tradition

Wenn in Bayern der Fasching quasi beerdigt wird, beginnt im Anschluss die Zeit des Starkbiers. Die Wurzeln dieses Starkbiers und der Starkbierfeste reichen Jahrhunderte in die Geschichte der vielfältigen bayerischen Traditionen zurück. Es handelt sich dabei um ein Fest, das dem Bier gewidmet ist und beginnt um den Josefstag. Das ist heuer der 20. März. Dieses Fest hat eine lange Geschichte und es gibt viele verschiedene Traditionen und Bräuche, die mit ihm verbunden sind.

Das Starkbierfest und seine Geschichte

Die Geschichte dieses Kultfests geht bis ins Mittelalter zurück. Im frühen 17. Jahrhundert ließen sich Mönche im ehemaligen Basilianerkloster in Neudeck ob der Au nieder. Einst Rückzugsort von Herzog Wilhelm V., wurde es später als Gefängnis genutzt. Ein Mönch des Basilianerordens wurde 1624 ordiniert, musste das Kloster aber aufgrund seines weltlichen Lebensstils nach einem Jahr verlassen. Der Bruder von Franz von Paola wurde daraufhin mit der Betreuung der Pfarrei betraut und begann mit dem Brauen des ersten Bieres.

Ein besonders starkes Bier, Salvator, wurde zu Ehren von Franz von Paola gebraut. Die Mönche begannen bald mit dem Bierverkauf und ermunterten die bayerischen Kurfürsten zum Starkbier trinken. 1751 erlaubte Franz von Paolas den Bierausschank an Ehrentagen und 1780 erlaubte Kurfürst Karl Theodor den ganzjährigen Bierausschank – das Fest hat sich zum größten Volksfest der Stadt entwickelt.

Die Säkularisation führte zur Auflösung des Klosters, die Brauerei blieb jedoch erhalten und wurde später von Franz Xaver Sachar gekauft. Bis 1828 war Bier in ganz Deutschland und sogar Amerika erhältlich. Starkbier war ein beliebtes Getränk, da es höhere Alkoholgehalte hatte und somit länger haltbar war als das gewöhnliche Bier.

Im Laufe der Zeit wurde dieses Ritual immer populärer und zu einem wichtigen Teil der bayerischen Kultur. Allein in unserer Landeshauptstadt München gibt es heute sechs große Starkbierfeste, die mehr als bekannt sind. Jedes Starkbier einer Brauerei trägt einen anderen süffigen Namen, der ebenfalls traditionell begründet ist und eine große Geschichte erzählt: Animator, Salvator, Maximator, Triumphator, Aviator, Innovator und St. Jakobus Blonder Bock. Die traditionellen lebensfrohen Feste gehen über mehrer Wochen, sind überall in Bayern vertreteten und sind ein wichtiger Bestandteil der bayerischen Kultur, der auch für zukünftige Generationen erhalten bleiben sollte.

An Ostern endet dann die Starkbierzeit und die Maibock-Saison wird eingeläutet die zeitgleich auch den Frühling ankündigt.

Die Autorin Lea Clara Hofmann stellt uns auf netter art und weise auch das traditionelle bayrisches Bierfest vor, das fast dem legendären Oktoberfest Konkurrenz macht: Das Starkbierfest.

Regie führte Melanie Kreiss.

Welche Tracht passt am besten zum traditionellen Starkbierfest?

Eine Frage, die jedes Jahr zur Fastenzeit aufkommt. Eine Frage, die sich aber auch ganz leicht beantworten lässt, weil nur eins zu einer urbayerische Tradition passt: Ein fesches Dirndl und eine kracherne Lederhose. Kurz um einfach eine zünftige Tracht.

Bei der Dirndlwahl zur Starkbierzeit denken sie als erstes an die Jahreszeit. Im März liegt in den Bergen noch der Schnee und die Abende können selbst in der Stadt und auf dem Land noch sehr sehr kalt werden. Wählen Sie also eher ein langes oder ein Midi-Dirndl aus. Spätestens auf dem heimweg macht sich die 60cm oder 70cm Rocklänge bezahlt. Wenn sie auf Nummer sicher gehen wollen, raten wir Ihnen zu einem zusätzlichen, wärmenden Dirndl-Unterrock und zu hochwertigen Trachten-Strümpfen, die stets für warme Füße sorgen.

Auch bei der richtigen Wahl des Oberteils denken Sie an die Temperaturverhältnisse. Langärmlige Dirndlblusen, eine schöne Strickjacke oder ein Trachtenjanker können zur späteren Stunde nicht schaden. Bei den Schuhen sollten sie darauf achten, dass es ein schöner Trachtenschuh mit Profil und fester Sohle ist. Egal ob Trachten-Stiefeletten oder Trachtenpumps, bei der Entscheidung welcher Schuh raten wir ihnen auf hoher Qualität zu achten, die sich immer durch hohen Tragekomfort auszeichnen und die Füße warmhalten.

Was die Farben der Tracht heuer angeht, sind Dirndl mit schönen & leichten grün Tönen gefragt. Von den Stoffen her sind nach wie vor Dirndl aus Leinen und Samt gefragt. Ganz neu kommen jetzt aber auch Stoffe aus Babycord auch Feincord genannt, zum vorschein.

Wenn unsere Herrn der Schöpfung sich zum Starkbiefest auf machen, dann am besten in einer krachledernen Hirschlederhose oder einer ebenfalls knackigen Lederhose aus Wildbock. Beide Lederarten gibt es als kurze Lederhose oder auch als Kniebundlederhose, die mit Sicherheit dieses Jahr die bessere Wahl ist, wenn man bedenkt, dass heuer die Fastenzeit bereits im kalten Februar beginnt. Wer dennoch auf keine kurze Lederhose verzichten möchten, dem empfehlen wir dazu Loferl, bekannt auch als Wadenwärmer. Somit macht jedes Mannsbild auf einem Starkbierfest immer eine gute Figuar und er ist ebenfalls auf dem Heimweg gegen die kalten Temperaturen gerüstet. 

Natürlich kommt es auch auf ein schönes Trachtenhemd an. Lange Ärmel und eine gute Stoffqualtität sollte es haben. Soll es dazu obenrum noch etwas wärmer sein, empfehlen wir zusätzlich auch eine schöne Trachtenstrickjacke oder ein feschen Trachtenjanker.

Als ideales Schuhwerk bewehrt sich eigentlich jedes Jahr ein vernünftiger Haferlschuh oder Trachtenstiefel mit Profilsohle. Zusammen mit hochwertigen Wollsocken verleiht er einen warmen und sicheren Tritt und bringt Jung und Alt sicher zum Starkbierfest hin und im besten Falle auch wieder zurück, auch wenn nicht ganz nüchtern. Drum Vorsicht! Ab Runde Zwei läßt das gute Starkbier seine Muskeln spielen. In diesem Sinne…

habt´s Spaß und seits freinlich zur anand!